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24.12.2021       Weihnachtskalender für das Ahrtal
Organisation: FBKO

 

Heute am Heiligen Abend, wurden die letzten Türchen Eurer Kalender von den Kindern im Ahrtal geöffnet. Die von Euch mit viel Liebe und Hingabe gestalteten Adventskalender haben 24 Tage lang den Kindern ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. wir bedanken uns bei allen die sich an dieser Aktion beteiligt haben und wünschen Euch ein liebevolles und besinnliches Weihnachtsfest.



Die Projektidee

Der Medienrummel um Ahrweiler, das Ahrtal und die Eifel ist vorbei. Das Leben für die Betroffenen ist aber in keiner Form mit einer irgendwie gearteten Normalität zu vergleichen. In Berlin möchte Wiebke Klingauf mit dem Projekt „Weihnachtskalender für das Ahrtal“ nicht nur Kindern eine Freude machen, sondern auch die Not der Betroffenen vor Ort wieder ins Bewusstsein der Menschen rücken. Daraus wurde ein neues Friedensbrücken-Projekt - denn auch Menschen in Deutschland leben in Krisengebieten.


Liebevoll gebastelt
Hintergrund-Informationen zu dem Projekt erzählt Wiebke Klingauf im Interview.

Ihr macht ein Weihnachtsprojekt für Ahrweiler. Was habt ihr genau vor?
Wir haben vor, dass Menschen für die Kinder, die in Ahrweiler oder Ahrtal leben, Adventskalender basteln. Es geht darum, mit günstigen selbst gebastelten Adventskalendern zu zeigen, dass man die Menschen und insbesondere die Kinder nicht vergessen hat und ihnen zumindest eine schöne liebevolle Weihnachtszeit schenken möchte. Wir haben uns dann an den Verein Friedensbrücke Kriegsopferhilfe gewendet, die sich neben der Unterstützung von Kriegsopfern auch um die Hilfe für Menschen in Krisengebieten kümmert. Die haben unseren Vorschlag begeistert aufgenommen und ein entsprechendes Projekt gestartet.

Wie seid Ihr auf diese Idee gekommen?
Wir haben wie alle die Bilder dieser Katastrophe im Fernsehen gesehen und erst einmal gespendet. Bekannte von uns leben im Ahrtal, wir haben Freunde, die im Ahrtal nach der Katastrophe geholfen haben und immer noch vor Ort sind, um zu helfen. Daher ist uns die Not, die da immer noch herrscht, sehr bewusst, auch wenn das Thema in den Medien nicht mehr präsent ist. Vor zwei Wochen hat uns ein Freund, der aus dem Kölner Raum kommt, angerufen. Er hatte mit seiner Frau eine Motorradtour am Wochenende gemacht und ist auch durch das ganze Ahrtal gefahren. Seine Worte haben mich sehr berührt. Er sagte 'du wirst es nicht glauben, es sieht aus wie 1945 in Dresden. An vielen Orten ist einfach noch nichts passiert und die Situation für die Menschen ist immer noch katastrophal'. Da haben wir gedacht, dass man eigentlich eine Aktion starten muss, um besonders in der Weihnachtszeit den Gedanken der Liebe greifbar zu machen, mit Leben zu erfüllen. Natürlich ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber wir wollen den Betroffenen ein Zeichen geben, dass sie nicht vergessen sind. Wie wichtig solche Zeichen sind, hat mir die Winterhilfe in Berlin deutlich gemacht.



Was für Erfahrungen haben Sie da gemacht?

Wir haben 2014 die Initiative 'Winterhilfe am Alex' gegründet. Das war nur eine Gruppe von Menschen, kein Verein. Privatpersonen haben organisiert, dass am Alexanderplatz, der einen Hotspot in Berlin mit Armut, Obdachlosen und Bedürftigen darstellt, montags Essen, Kleidung und Hilfe zur Verfügung gestellt wurde. Neben der rein materiellen Hilfe für die Menschen war auch zu spüren, wie wichtig es für die Menschen war, nicht ganz von der Gesellschaft vergessen worden zu sein. Leider können wir diese Hilfsaktion aufgrund Einführung der ganzen Corona-Maßnahmen 2020 nicht mehr durchführen.

Warum denn das?

Unter den aktuellen Hygiene-Auflagen mit Kontaktverfolgung und 3G/2G, ist es für uns nicht möglich, ein gesetzeskonformes Konzept zu entwickeln, um Obdachlose zu unterstützen. Es ist unfassbar, dass man der Gesundheit zuliebe den Ärmsten nicht mehr helfen darf.

Die Adventskalender für das Ahrtal sind aber eine Hygiene-konforme Hilfsaktion?
Ja. Da die Kalender ja mehrere Tage irgendwo in einem Paket liegen, bis sie die Empfänger erreichen, sollten alle Keime abgetötet sein.

Wie soll der Kalender gestaltet werden?
Wichtig ist uns, dass es kein gekaufter, fertiger Kalender aus dem Supermarkt sein sollte, da es als ein persönliches Signal von Menschen für Menschen gedacht ist. Es kann natürlich ein grundgefertigter Kalender zum Selbstbefüllen sein, wenn jemand zwei linke Hände oder sehr wenig Zeit hat. Am schönsten wäre es, man bastelt selber irgendwelche Täschchen oder Säckchen und befüllt diese. Die Füllung können verschiedene Süßigkeiten sein, was Kinder gern essen, vielleicht ein kleines Spielzeug, vielleicht ein Nikolaus, irgendetwas Besonderes. Es geht um liebevolle Kleinigkeiten, so wie man das noch von früher kennt, als die Mutter die Adventskalender selbst gebastelt hat.

Nur eines ist wichtig: Wenn jemand einen typisch mädchen- oder typisch jungenhaften Kalender basteln möchte, sollte das entsprechend gekennzeichnet werden. Über lauter „Anna und Elsa“-Sachen werden sich Jungen wahrscheinlich nicht so freuen, die meisten finden das wohl eher doof, während junge Mädchen darauf abfahren.

Darf man auch Geld rein tun?

Jain. Aber das ist nicht das Ziel der Aktion. Wer Geld für die Opfer übrig und selbst keine Zeit hat zu basteln, kann eine Spende an Friedensbrücke – Kriegsopferhilfe e.V., Volksbank Berlin IBAN: DE56100900002582793002, BIC: BEVODEBB mit dem Kennwort „Weihnachten Ahrtal“ oder PAYPAL: friedensbruecke@gmx.de überweisen.. Damit wird der Sprit für die Verteilung der Hilfsgüter finanziert – und wenn es mehr ist, weitere weihnachtliche Hilfsaktionen vor Ort wie zum Beispiel Weihnachtsfeiern für die Kinder. Da die Friedensbrücke ein gemeinnütziger Verein ist, bei dem 100% der Spenden auch für den jeweiligen Zweck verwendet wird, ist sichergestellt, dass jeder Cent den Kindern zu Gute kommt.

Wenn man den Kalender gebastelt hat, was passiert damit?
Die Kalender sollten bis spätestens 24.11.2021 an Lager Ahrbrück Adventskalender, Kesselringer Straße (gegenüber 51), 53506 Ahrbrück geschickt werden. Dort werden sie gesammelt. Helfer vor Ort, die wir persönlich kennen und die aktuell immer noch helfen, kümmern sich dann darum, dass die Pakete über die örtlichen Verteil-Stationen zu den Kindern kommen.

Warum helfen Sie dort persönlich?
Menschen, die irgendwie unverschuldet in Leid geraten, liegen mir am Herzen. Ich überlege mir oft, in welcher Form ich etwas Sinnvolles tun kann. Die Hilfe soll ja in diesem Fall auf viele verschiedene Schultern verteilt werden, damit wir möglichst vielen Kindern eine Freude machen können. Wir gehen davon aus, dass etwa 2.000 Adventskalender für die Kinder benötigt werden könnten.

Dann hoffe ich, dass wir genügend Menschen motivieren können, sich zu beteiligen. Danke für Ihre Initiative.

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Aktuelles

Friedensbrücke – Kriegsopferhilfe e.V. • Handy: +49 176 57340728 • E-Mail: friedensbruecke[at]gmx.de 

 

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